F.A.Q. - INFO



top
Wie funktioniert Chiptuning und was bringt es?


Der Begriff "Chiptuning" ist allgemein bekannt und wurde vor Jahrzehnten geprägt, als Mikrochips aus dem Steuergerät entnommen, bearbeitet und wieder eingesetzt wurden. Besser beschreiben die Begriffe "Kennfeldoptimierung" oder "Softwareremapping" die momentane Arbeit. Dabei wird meistens ohne Eingriffe in die Hardware die aktuell auf ihrem Fahrzeug befindliche Software von aussen ausgelesen, verändert und wieder auf das Motorsteuergerät geschrieben. Ob man ein Remapping haben möchte oder ob es Sinn macht entscheidet jeder für sich selbst. Die Ansprüche an das eigene Fahrzeug sind individuell. Unser Motto ist Freude an der Individualität.
Kennfeldoptimierung hat viele Vorteile. Es mag vielleicht unmöglich erscheinen ein Fahrzeug zu verbessern das von der Autoindustrie professionell entwickelt wurde. Aber aus verschiedensten Gründen sind PKWs ab Werk nicht optimal eingestellt. Oft kann man von werksseitiger Drosselung sprechen (Modellpolitik). Die Motorkomponenten sind für wesentlich höhere Leistung ausgelegt als es die Software zulässt. Tuning ist dann besonders effektiv.
Die Vorteile eines kennfeldoptimierten Autos sind vielseitig. Maximale Motorleistung, schnellere Beschleunigung und Höchstgeschwindigkeit, verbesserte Durchzugswerte, ruhigerer Motorlauf. Gleichmäßige Leistungsentfaltung in möglichst allen Drehzahlbereichen. Geringerer Kraftstoffverbrauch. Zusammengefasst einfach mehr Nachhaltigkeit und Freude am Fahren. Aber ist mehr Leistung überhaupt sinnvoll? Betrachtet man die Modellentwicklung der Autoindustrie der letzten Jahrzehnte, so werden kontinuierlich immer stärkere Motoren erhältlich - und auch gekauft. Motorleistung ist ein offizielles Verkaufsargument, gewollt und sehr nützlich. Und deshalb ist Chiptuning ebenfalls nützlich und Preis/Leistungssieger, denn es spart viel Geld für den Kauf eines stärkeren Autos. Man kann sein geliebtes Auto mit neuer Freude weiter Fahren.


top
Wie geht man mit einem getunten Auto pfleglich um?


Einige Grundregeln sollten beachtet werden: Kein Kaltstartknüppeln, d.h. hohe Drehzahlen und Vollast erst wenn das Motoröl auf Betriebstemperatur ist. Fast noch wichtiger: "Kaltfahren". Ist der Turboloader extrem heiß - z.B. nach Vollgas oder Höchstgeschwindigkeitsfahrten - Motor nicht sofort ausschalten sondern ein paar hundert Meter im Teillastbereich "Kaltfahren" bzw. im Stand mehrere Minuten laufen lassen, bis das Motoröl den Lader wieder abgekühlt hat. Minderwertige Treibstoffe oder Öle, E10 Kraftstoff oder Diesel mit erhöhtem Naturölanteil sollten gemieden werden, es ergibt einfach keinen Sinn. Longlife Ölwechselintervalle kann man zwar machen, aber wenn der Motor sehr gefordert wird sind normale Intervalle einfach besser. Wartungsplan für Filter, Steuerkette/riemen usw. allgemein befolgen.


top
Remapping und Umweltschutz?


Chiptuning kann zum Umweltschutz beitragen. Rohstoffe, fossile Treibstoffe und unsere Umwelt sind sehr wertvoll. Die Produktion eines neuen Fahrzeugs kostet eine Menge Rohstoffe und Energie. Die Energie zur Gewinnung der Rohstoffe, Zulieferung der Teile, Herstellung des Fahrzeugs und dessen Verbringung um den ganzen Erdball in das Zielland usw. stammt aus fossilen Energieträgern. Folglich wäre eine gute Klimaschutzmaßnahme das Herstellen, Kaufen, Konsumieren von Gütern möglichst lange hinauszuzögern. Fährt man sein gewohntes Auto einfach weiter und reizt die Lebensdauer aus, ist das für die Natur meistens besser als ein neues Fahrzeug auch wenn dieses eine strengere Abgasnorm erfüllt oder zusätzlichen E-Antrieb hat. Softwareremapping hilft ihnen und der Natur! Es spart Kraftstoff, Geld und CO² Emissionen. Es ermöglicht neue Freude am gewohnten Fahrzeug und erspart eine kurzfristige Neuanschaffung. Umweltschutz durch entschleunigten Konsum ist bestimmt nicht jedermanns Sache. Aber das Gegenteil zu forcieren - nämlich schnellen globalisierten Konsum - in der Hoffnung, dass der Markt ein umweltfreundliches Produkt hervorbringt resultiert in immensem Ressourcenverbrauch und Wegwerfkonsum. Man fördert unreife und nicht zielführende Technologien mit künstlichen Steuern auf Öl. E-Hybridfahrzeuge sind nicht selten mit über 500kg Mehrgewicht am Start. Das ergibt eine schlechte Ökobilanz und träges Fahrverhalten bei hohen Geschwindigkeiten und Kurven. Schlecht auch für Klima und Natur, denn die nächste Generation von Akkus steht bereits kurz vor der Marktreife und wird nach ihrer Einführung jedes aktuell auf den Straßen befindliche E-Auto über kurz oder lang alt aussehen lassen und in Elektroschrott verwandeln. Was E-Mobiliät wirklich leisten kann ist die Luftqualität in den Städten zu verbessern. Aber momentan ist sie eine unrentable Technologie die auf Kosten der Natur und des Otto-Normalverbrauchers gefördert wird. Die Freude am E-Mobil läßt sich übrigens in vielen Fällen enorm durch Remapping verbessern! Beispiel BMW 330e, der nach dem Remapping sehr sportlich auf 200km/h hochmarschiert.


top
Spitzenleistung, Volllastleistung, Teillastleistung, Dosierbarkeit und Konstantfahrruckeln?


Spitzenleistung und Volllastleistung:
Zum Thema Spitzenleistung gibt es die meisten Anfragen und auch generell die meisten Missverständnisse. Fahrzeugschein, Händlerbroschüren, Internetartikel: Alle weisen die Spitzen- oder Maximalleistung aus, zum Beispiel 230PS bei 5700u/min. Um diese Zahl drehen sich alle Gedanken und Diskussionen. Dabei ist diese Zahl für das Fahrerlebnis sekundär. Nur wenn man mit Vollgas bei 5700rpm fährt gewinnt diese Zahl für einen kurzen Zeitraum Relevanz und das ist je nach Einsatzzweck vielleicht 0,01% der Fahrzeit der Fall. Dazu muss man wissen, dass die Hersteller natürlich alles geben um bei der Nenndrehzahl werbewirksam eine hohe Spitzenleistung zu erzeugen. Die Leistung bei anderer oder halber Nenndrehzahl (Volllastleistung) ist aber oft absichtlich abgesenkt. Wir halten fest: Spitzenleistung ist etwas schönes aber Voll- und Teillastleistung brauchen wir einfach öfter. Beim Herausbeschleunigen aus der Kurve in niedrigen Gängen, Durchzugsbeschleunigung im letzten Gang auf der Autobahn. Wenn man also 80%, 90% oder 100% Gas bei niedrigeren Drehzahlen als die Nenndrehzahl gibt. In dem Beispiel von vorhin wäre es also wichtiger wie viel ein Tuning bei Vollgas und 2000, 3000, 4000u/min bringt. Es gibt Motorräder, Roller und auch einige großvolumige Saugermotoren bei denen die Spitzenleistung nur um wenige PS im ein- oder zweistelligen Bereich erhöht werden kann. Dies wird oft abwertend betrachtet. Wenn die Leistungskurve im Volllastbereich unterhalb der Nenndrehzahl aber viel fülliger wird und hier wesentlich mehr Leistung und Drehmoment dazu kommt, lohnt sich das Ganze in der Praxis dann doch. Spitzenleistung ist schön aber nicht immer das Maß der Dinge.

Konstantfahrruckeln, Dosierbarkeit und Ansprechverhalten:
Im Alltag und auf der Rennstrecke sind viele weitere Faktoren entscheidend. Kann ich in voller Schräglage auf der Rennstrecke sanft ans Gas gehen und kraftvoll dosiert aus der Kurve beschleunigen? Ruckelt das Motorrad im Stadtverkehr bei bestimmten Geschwindigkeiten unangenehm? Setzt das Fahrzeug Gasgriffbewegungen linear oder zu progressiv um?
Schlechte Beispiele: Die Suzuki V-Strom DL1000 wurde als teilweise unfahrbar auf Pässen und engen Kurven beschrieben. Lesen Sie hier die Leidensgeschichte.
Yamaha hat bei vielen Baujahren der R1 eine vergleichsweise schwache Leistung im mittleren Drehzahlbereich. Dies wird bei der RN22 2009-2014 durch einen Trick verschleiert. Gibt der Fahrer am Gasgriff z.B. 53% Gas, gibt das Motorrad einfach 64% Gas. Das erzeugt bei der Probefahrt den Eindruck von brutaler Leistung und verleitet zum Kauf. Stört aber später enorm, weil die Leistung einfach extrem heikel und schlecht dosierbar ist. Schubabschaltung verursacht bei vielen Motorrädern ebenso einen unsanften Leistungseinsatz in der Kurve. Diese Probleme zu beheben ist für das Fahrerlebnis manchmal entscheidender als die reine Spitzenleistung.


top
Muss mein Auto / Motorrad auf dem Prüfstand abgestimmt werden?


AUTO:
Ein PKW Motorsteuergerät ist ein überwachender, selbstlernender Hochleistungscomputer der sensorüberwachte Sollwert-Regelkreise für eine Vielzahl von Motorparametern einreguliert und sich auf innere und äußere Einflüsse anpassen kann. Das Auto stimmt sich quasi selbst ab bis die vorgegebenen Sollwerte erreicht werden. Fertigungstoleranzen und Verschleiß werden bis zu einem gewissen Grad automatisch ausgeglichen. Durch eine gezielte Abänderung limitierender Sollwerte kann unter sämtlichen Fahrbedingungen mehr Leistung erzeugt werden. Diese Sollwerte können am Prüfstand ermittelt und auf ein baugleiches Fahrzeug übertragen werden. Es ist daher nicht unbedingt notwendig jedes Auto auf den Prüfstand zu bringen und individuell abzustimmen. Kann man natürlich trotzdem gerne machen. Wird auch zu Diagnose- und vor allem Demonstrationszwecken oft gemacht.
MOTORRAD:
Der Motorrad ECU Flash unterscheidet sich wesentlich und grundsätzlich vom PKW Remapping. Sensorüberwachte Regelkreise gibt es beim Zweirad gar nicht bis wenig. Die Motorrad ECU führt größtenteils absolute Steuerwerte aus. Serienstreuung, Verschleiß, Alterung, Umgebungsbedingungen werden nicht automatisch kompensiert. Die meisten Motorräder bringen je nach Motoralter, Außentemperatur, Meereshöhe und auch innerhalb der Serie andere Leistung und Laufkultur an den Tag. Kommen Umbauten und individueller Verschleiß hinzu werden Motorräder endgültig zu Unikaten die nicht selten eher schlecht als recht laufen. Ein Motorrad auf den Prüfstand oder unter Datarecording zu stellen ist daher immer eine gute Idee, aber auch teuer.
Die perfekte Abstimmung gibt es aber auch nicht wirklich. Aus zuvor genannten Gründen. Man braucht für unterschiedliche Umgebungsbedingungen unterschiedliche Steuerwerte. Das Ergebnis einer Prüfstandsabstimmung mit glühenden Krümmern, ohne Fahrtwind unter Laborbedingungen ist nicht immer das optimalste. Ein sensorbestücktes Motorrad liefert während der Fahrt auf der Strasse oft bessere Werte. Daher funktioniert ein ECU Flash am ausgebauten Steuergerät mit guten Ausgangswerten in den meisten Fällen hervorragend und steht einer Prüfstandsabstimmung um nicht viel nach. Fazit: Eine Individualabstimmung bringt ein hervorragendes Ergebnis. Ein ECU Flash per Versandweg funktioniert aber ebenso!


top
Schubabschaltung und Pop&Bang?


Knallt mein Motorrad wenn die Schubabschaltung deaktiviert wird oder spuckt es dann sogar Flammen? Definitv NEIN. Dieser Punkt sorgt häufig für Missverständnisse. Beim Abtouren (also dahinrollen mit geschlossenem Gashahn und eingelegtem Gang) schalten fast alle Steuergeräte die Benzinzufuhr komplett ab. Das hat einige kleine Nachteile und wird deshalb für Rennstreckenmotorräder oft nicht gewünscht. Andere Kunden möchten diese Funktion abschalten lassen und erhoffen sich davon sogennante "Pop&Bangs", also Knall- und Blubbergeräusche oder auch Flammenbildung am Auspuff beim Abtouren. Das funktioniert nicht. Teilweise ist das Gegenteil der Fall. Motorräder mit aktiver Schubabschaltung knallen beim Abtouren teilweise oder werfen kleine Flammen. Deaktiviert man den Fuel-Cut sind diese Phänomene sogar komplett verschwunden. Es reicht also nicht alleine die Schubabschaltung für Pops&Bangs, auch wenn sie Teil davon ist. Sehr wichtig auch: Pops&Bangs treten bei einem sauber eingestellten Motorrad eigentlich nicht auf. Wenn jemand bei seiner Serienmaschine Pops&Bang und sogar Flammen hat zeugt das nur von einer schlechten Wartung und Einstellung für das Setup. Absichtlich eingestellte Pops&Bangs funktionieren oft nur bei heißem Auspuff im Sommer richtig gut. Im Winter bei 0°C erwartet man Pops&Bangs von seinem eben erst gestarteten kalten Motor vergeblich.


top
Hat man sofort, immer und überall die volle Leistung und Spritersparnis?


Die optimierte Software erzeugt sofort mehr Leistung - aber noch nicht die endgültige maximale Performance. Wie oben erwähnt lernt ein PKW Steuergerät und muss sich erst auf die geänderten Gegebenheiten einstellen. Das kann unterschiedlich lange dauern. Motorleistung hängt außerdem von Luftdruck, Luftfeuchte, Temperatur, Meereshöhe, Beladungszustand von Abgasreinigungssystemen und einigen anderen Faktoren ab. Um bei heissen Temperaturen im Sommer nicht zu viel Leistung zu verlieren werden oft größere Ladeluftkühler benötigt und empfohlen. Die effektive Motorleistung hängt also entscheidend von den aktuellen Bedingungen ab! Noch komplexer ist das Thema Kraftstoffverbrauch. Dieser schwankt grundsätzlich und hängt entscheidend von der Fahrweise und Außentemperatur (Jahreszeit) ab. Untergeordnet vom Reifentyp, Felgengröße, Reifendruck, Aerodynamikteilen, Beldaungszustand, Streckenverlauf und vielem mehr. Motorseitig spielen Regenerationsvorgänge von Filteranlagen in der Abgasanlage eine Rolle. Die Verbrauchsanzeige im Cockpit zeigt oft >20% weniger l/100km als real verbraucht und dient nur als Anhaltspunkt. Am besten sieht man den tatsächlichen Verbrauch an der Reichweite mit einer Tankfüllung. Man fährt einen randvollen Tank bis in die Reserve und setzt gefahrene KM und nachgetankte Liter ins Verhältnis. Nach einem ECO-Tuning der Motorsoftware werden sofort Spareffekte sichtbar. Jedoch erst wenn das Steuergerät alle Lernwerte bei unterschiedlichen Temperaturen und Lastzuständen aktualisiert hat stabilisiert sich der Verbrauch im Optimum.


top
Sind Tuningboxen empfehlenswert?


Alles was diverse Tuningboxen, Additive oder Zubehörteile versprechen, schafft in Wirklichkeit nur eine professionelle Kennfeldoptimierung. Tuning kann auf verschiedene Weisen erfolgen. Mehrere Wege führen zum Ziel und nicht alle davon sind gleich gut. Holt man die Leistung z.B. rein durch die Hochdruckpumpe heraus wird diese stark belastet und vorzeitig verschlissen. Mit Tuningboxen fahren Sie leider genau nach diesem Prinzip! Tuningboxen können Lambdagrenzwerte, Einspritzzeitpunkte, Einspritzmengen, Rußfilter, Rauchbegrenzung, die einzelnen Vor- und Nacheinspritzungen überhaupt nicht gezielt verändern. Einspritzdruck (und somit Einspritzmenge) und bestenfalls Ladedruck werden indirekt verändert. Folge ist ein ruckartiges Fahrerlebnis mit welligem Drehmomentverlauf. Entscheiden Sie sich lieber für ECU Remapping! Es ist besser für ihr Fahrzeug und weit effektiver im Ergebnis.